Regeln, die für das Zusammenleben mit Einheimischen und Gästen einfacher machen.
1. Kleidung!
Ausserhalb des Strandes und des Swimmingpools ist Badekleidung tabu. Auch im Hochsommer und auf einer Ferieninsel wie Ibiza sollte man etwas Passendes überziehen. Die allgegenwärtige Mode bietet viele Möglichkeiten.
Vor allem niemals nur in Badekleidung Supermärkte & Geschäfte betreten. Schon aus Gründen der Hygiene!
2. Verkehrsregeln!
Das Alkohol-Limit liegt bei 0,5 Promille. (Fahrverbot & Geldstrafe)
Abschleppen mit dem Privatwagen ist verboten (Geldstrafe)
Im Kreisverkehr hat derjenige, der die äussere Fahrspur benutzt, Vorfahrt!
Parken an gelben Randsteinen und vor Mülltonnen ist verboten (Abschleppen & Geldstrafe)!
Blaue Randsteine bedeuten, dass Parkgebühren zu zahlen sind. Die Parkuhr steht am Bürgersteig in der Richtung, in die der Pfeil zeigt.
Motorräder dürfen nicht mehr auf dem Bürgersteig Gehwega bgestellt werden . (Geldstrafe)
3. Rauchen!
Achtlos weggeworfene Zigaretten, Feuerzeuge, Streichhölzer etc. können Brände verursachen
Seit dem 1.1.2006 besteht in vielen Restaurants und Bars Rauchverbot. Bitte informieren Sie sich vorher, wenn Sie rauchen wollen.
Die Pityusen bilden zusammen mit Mallorca und Menorca die regionale Regierungseinheit Comunidad Autónoma de les Illes Balears, die wie alle Autonomien Spaniens von der Zentralregierung in Madrid mit weitgehenden Kompentenzen ausgestattet wurde. Daher leitet sich auch das Autokennzeichen IB ab, das nicht Ibiza, wie oft fälschlich angenommen, sondern Illes Balears bedeutet. Im 1983 konstituierten Parlament des Govern Balear mit Sitz in Palma de Mallorca mit insgesamt 59 Sitzen stellt Mallorca 33 Abgeordnete, Menorca 13, Ibiza 12 und Formentera 1. Aufgrund der Inselsituation wurden zusätzlich drei Inselräte geschaffen (Consell Insular), um eine grössere Bürgernähe zu gewährleisten. Bisher gab es für die Pityusen einen gemeinsamen Inselrat; seit 2007 hat Formentera einen eigenen, nun sind es also vier. Der Consell Insular von Ibiza hat seinen Sitz in Ibiza-Stadt auf der Avenida España, 40.
Autonomiewahlen finden alle vier Jahre statt. Zur Zeit ist Jaume Matas von der Partido Popular (Volkspartei, der CDU vergleichbar) Balearenpräsident und Pere Palau, ebenfalls PP, Präsident des Inselrats von Ibiza. Die nächste Autonomiewahl ist am 27. Mai 2007.
Bürger aus anderen Ländern der EU, die hier beim zuständigen Bürgermeisteramt gemeldet sind, dürfen ihren Bürgermeister mitwählen.
Gemeinde & Ihre Dörfer
Eivissa (Ibiza)
Ibiza-Stadt(Ciudad de Eivissa)
(Karte)
Mit rund 45.000 Einwohnern ist Ibiza, im Volksmund Vila genannt, die grösste Stadt der Insel und seit kurzem auch offiziell die Hauptstadt. Der Altstadtkern teilt sich in drei Stadtteile: La Marina, Sa Penya und Dalt Vila.
(Karte)
Im Hafenviertel La Marina ballen sich früher wie heute der Handel und das Vergnügen. Ein Geschäft reiht sich an das andere, Modeboutiquen und Kunsthandwerksläden laden zum Bummeln ein. In den zahlreichen Bars und Restaurants kann man die müden Beine ausruhen und neue Energie tanken. Am Abend wird die Hafenmeile zur Flanierstrecke, auf der Strassenkünstler, Musikanten und stelzenlaufende Diskothekenanimateure für ein buntes Schauspiel sorgen. In den Wintermonaten allerdings gönnt sich La Marina eine Erholungspause: die meisten Geschäfte haben geschlossen und man kann beim Kaffee in aller Ruhe die ein- und auslaufenden Schiffe beobachten. Direkt vor dem Hafengebäude steht der 1906 errichtete Obelisk zum Gedenken an die ibizenkischen Korsaren, die jahrhundertelang die Insel vor feindlichen Piraten schützten und gleichzeitig reiche Beute machten. Als Held gefeiert wurde Antoni Riquer, der 1806 unter dem jubelnden Beifall der Bevölkerung, die von der Stadtmauer aus zuschaute, den englischen Zweimaster "Felicity" aufbrachte.
Sa Penya
(Karte)
Das ehemalige Fischerviertel Sa Penya steigt von der Marina aus bis zur Steilklippe und der Stadtmauer an. Enge Gässchen und Treppen durchziehen das Viertel, das das ärmste der Stadt war und heute noch in einigen der oberen Teile, in denen heute grösstenteils Zigeuner wohnen, sanierungsbedürftig ist. In der untenliegenden Calle de la Virgen, auch Carrer de sa Mare de Deu genannt, tobt das Nachtleben in kleinen Bars und flippigen Boutiquen. An der Stadtmauer hinter dem runden Gebäude des alten Fischmarkts Sa Peixateria liegt Lola's, die erste Diskothek der Insel. Bevorzugt wird das Nightlife in Sa Penya von den Gays, die hier das Stammpublikum stellen.
Dalt Vila
(Karte)
Dalt Vila, die Oberstadt, ist gänzlich von der Stadtmauer umgeben. Gut geschützt bauten die Bürger hier ihre Stadtpaläste. Die Mauren hatten ihre Stadt bereits mit einer Wehrmauer und 30 Wachtürmen bestückt. Sie teilte die Oberstadt in vier Viertel, die von etwaigen Eindringlingen nacheinander erobert werden mussten, bis sie zum Palast und der Moschee auf der Hügelspitze gelangten. Einige Reste dieser alten Wehranlage sind noch in recht gutem Zustand und zum Teil bewohnt, wie man z.B. auf der Plaza de Vila sehen kann. Die heutige imposante Festungsmauer stammt jedoch aus dem 16. Jahrhundert und ist ein Werk des italienischen Baumeisters Giovanni Battista Calvi und seines Nachfolgers Jacobo Paleazo Fratín. Die neu aufkommende Artillerie, die die Schiffe mit Kanonen versah, hatte eine mächtigere Befestigung nötig gemacht. Zusätzlich wurden sieben Bollwerke integriert, die die Stadt praktisch uneinnehmbar machten: die Baluard de Sant Joan bewacht die beiden Stadttore zum Hafen hin, dann folgen im Uhrzeigersinn die Baluard de Santa Llucía, die über dem Viertel Sa Penya aufragt und auf der im Sommer das Jazzfestival stattfindet, die Baluard de Santa Tecla unterhalb der Kathedrale, die Baluard de Sant Bernat, Baluard de Sant Jordi und Baluard de Sant Jaume auf der Rückseite der Burg und schliesslich die Baluard Portal Nou über dem gleichnamigen westlichen Stadttor. Ein Rundgang oben auf der Stadtmauer gewährt prächtige Ausblicke über die verschachtelten Häuser der Unterstadt und den Hafen, über die Neubauviertel bis weit ins Land hinein und über das Meer bis hin nach Formentera.
Von der Marina aus betritt man die Oberstadt durch das Portal de ses Taules, das ursprünglich Puerta del Mar hiess. Gegenüber dem alten Obst- und Gemüsemarkt Es Mercat Vell beginnt die Rampe, deren neue Zugbrücke, 1989 installiert, mittelalterliches Flair vermittelt. Auch die links und rechts postierten kopflosen römischen Statuen sind Repliquen; die kostbaren Originale der Göttin Juno und eines namenlosen römischen Feldherrn stehen im Museum neben der Kathedrale. Direkt hinter dem grossen Stadttor befindet sich der alte Waffenhof mit seinem imposanten Säulengang. Und schon stehen wir auf der Plaza de Vila, umgeben von Boutiquen, Kunstgalerien, Bars und Restaurants. Am Ende des Platzes geht rechts eine kurze Strasse erst steil hinauf und dann links wieder steil hinunter zu dem zweiten nördlichen Stadttor Puerta del Palomar, dem einzigen, durch das man mit dem Auto fahren kann. Das ist allerdings nur den Anwohnern von Dalt Vila gestattet. Oben rechts, praktisch über dem Wehrhof, befindet sich auch das Museum für Zeitgenössische Kunst (Museu d'Art Contemporani), das immer einen Besuch wert ist.
Geradeaus über die Plaza de Vila hinaus führt die schmale Carrer de Santa Creu weiter zur kleineren Plaza del Sol und zum dritten und letzten Stadttor Portal Nou, dessen tunnelartiger Durchgang ein Gefühl dafür gibt, wie dick die Stadtmauern sind. Aussen vor der Mauer neben dem Portal Nou liegt die Plaza de Reina Sofía, auf der im Sommer, vor allem im August, viele Open-Air-Konzerte stattfinden. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zu der auf dem Hügel Puig des Molins liegenden Nekropole, wo Karthager und später auch Römer in unterirdischen Gräbern ihre Toten bestatteten. Das Museum an der Vía Romana ist leider immer noch wegen Umbaus geschlossen, man kann aber einige Grabstellen auf dem Gelände besichtigen. Die Nekropole, in der rund 4.000 Grabkammern vermutet werden, gilt als eines der wichtigsten Zeugnisse phönizischer Kultur weltweit.
Von der Plaza del Sol aus führt eine breite Treppe weiter hinauf. Oben auf der Stadtmauer gelangt man bis zur Kathedrale. Doch viele Wege führen bis zur Hügelspitze und wir wollen noch andere Sehenswürdigkeiten von Dalt Vila erkunden. Wenn man sich nach dem Waffenhof nach links wendet und der Plaza de Vila den Rücken kehrt, gelangt man über die Carrer Sa Carrossa zur barocken Kirche Santo Domingo aus dem 17. Jahrhundert. Sie ist Teil des ehemaligen Dominikanerklosters, in dem sich seit 1838 das Bürgermeisteramt von Ibiza-Stadt befindet. Der Haupteingang liegt auf der Plaza España, auf der auch das Denkmal für den katalanischen Feldherrn Guillerm de Montgrí steht, der die Mauren besiegte.
Wie er das fertig brachte erzählt eine Legende. Damit hat die kleine Capella de Sant Ciriac zu tun, zu der wir gelangen, wenn wir über die Strassen Pere Tur und Joan Román am Alten Priesterseminar vorbei, in dem sich heute Luxusapartments befinden, weiter bergauf steigen. Unter der Statue des Heiligen Cyriacus (direkt am Anfang der gleichnamigen Strasse, nach einer Eisbude) sieht man den oberen Rand einer Maueröffnung. Dort soll sich in den alten Zeiten ein geheimer Tunnel durch die arabische Stadtmauer befunden haben, der nur der Familie des Emirs bekannt war. Im August 1235 lagerte Guillerm de Montgrí mit seinem Heer mutlos im Es Soto vor der Stadtmauer, die er trotz wiederholter Angriffe nicht einnehmen konnte. Nun hatte der Emir aber seinem Bruder die Lieblingsfrau weggenommen. Um sich zu rächen, öffnete der Bruder den Christen die geheime Pforte. Vorsicht mit der Liebe, vor allem in Kriegszeiten.
Ein letzter steiler Anstieg durch die Carrer Major ist noch zu bezwingen, dann steht man auf dem Platz vor der Kathedrale. Sie wurde in der Zeit vom 14. bis zum 16. Jahrhundert im schlichten Stil katalanischer Gotik auf den Grundmauern der Moschee erbaut und der Heiligen Maria vom Schnee geweiht (Santa María de las Nieves), weil dieser Marienfeiertag (5. August) dem Eroberungstag (8. August) am nächsten lag. Beide Tage werden in Ibiza besonders üppig gefeiert. Links neben der Kathedrale wurde in den Gebäuden des ehemaligen Verwaltungsorgans Universitat und zweier anschliessender Kapellen das Archäologische Museum untergebracht. Rechts neben der Kathedrale steht die Burg, Es Castell, die einen etwas verfallenen Eindruck macht, weil stets das Geld für die Restaurierung fehlte. Nun hat man einen neuen Verwendungszweck für den ehemaligen Sitz des königlichen Statthalters gefunden: Es Castell wurde der staatlichen Parador-Kette angegliedert, die Luxushotels in historischen Gebäuden einrichtet. Die Sanierung hat bereits begonnen. Von den Bollwerken und der Stadtmauer hinter der Kathedrale aus hat man einen fantastischen Blick über das Meer. Ein Tunnel führt durch die Stadtmauer nach Es Soto, wo ein Parkplatz für Touristenbusse eingerichtet wurde und die PKWs der Besucher, die den etwas mühsamen Aufstieg durch die Altstadt scheuen.
Dalt Vila und die Nekropole auf dem Puig des Molins sind seit Dezember 1999 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO.
Damit man die Sehenswürdigkeiten in Ruhe geniessen kann und sich im Gewirr der engen Altstadtgässchen nicht verirrt, gibt es im Fremdenverkehrsbüro (Oficina de Turismo - im Hafen gegenüber dem Obelisken) einen Stadtplan mit ausführlichen Erklärungen, auch auf deutsch. Es ist ratsam, sich dort über die Öffnungszeiten der Museen und der Kathedrale zu informieren, die sich oft ändern.
Die Neustadt
(Karte)
Erst 1898 breitete sich Ibiza-Stadt über den Grenzwall der Altstadtviertel hinweg weiter aus, der von dem Stadttor Puerta del Palomar bis zum Hafen verlief. Das Teatro Pereira (Carrer Conde Rosselló) wurde eingeweiht, mit roten Plüschsesseln und Varietévorführungen, deren Besuch Frauen verboten war. Später wurde es zum Kino umfunktioniert und heute hat der Holländer Jan Erik im ehemaligen weitläufigen Foyer eine Jazzkneipe eingerichtet, deren mitternächtliche Live-Musik das Publikum in Scharen anlockt. 1904 wurde auf einer naheliegenden freistehenden Pappelalle feierlich unter Anwesenheit des Königs Alfons XII. ein Denkmal eingeweiht, das den im Kubakrieg gefallenen ibizenkischen General Joaquín Vara de Rey i Rubió ehrt. Die USA hatten Spanien den Krieg erklärt; mit der Niederlage verlor Spanien seine letzte überseeische Kolonie. Zwischen 1913 und 1935 entstanden rund um die Allee Häuser im spanischen Kolonialstil. Heute ist der Platz, kurz Vara de Rey genannt, das Zentrum der Stadt. In den Terrassencafés werden Neuigkeiten ausgetauscht und so manches Geschäft angebahnt und abgeschlossen. Besonders das Montesol, das älteste Hotel der Stadt, zehrt vom alten Charme. Auf seinen Stühlen sollen unter anderen Caroline von Monaco, Orson Welles und die Pink Floyd gesessen haben. Doch die Zeit fordert ihre Opfer und der steigende Autoverkehr vertreibt die Müssiggänger immer mehr zur daneben liegenden Plaza del Parque. Dort ist man vor dem Verkehr sicher und die zahlreichen neuen Cafés und Bars brauchen sich um Kundschaft nicht zu sorgen.
Vom Vara de Rey aus breitete sich die Neustadt mit steigender Geschwindigkeit weiter aus. Drei Hauptschlagadern verbinden den Platz mit dem Inland: die Avenida Santa Eulalia führt am Hafen entlang Richtung Santa Eulalia, die Avenida Ignacio Wallis nach San Antonio und die Avenida España ist als Einbahnstrasse stadteinwärts die Verbindung mit San José und dem Flughafen; stadtauswärts in die gleiche Richtung führt die Parallelstrasse Isidoro Macabich. Auf der letzteren liegen auch die Autobushaltestelle und die Post. Dazwischen zahlreiche kleine Einbahnstrassen mit unzähligen Geschäften, in denen man von edlen teuren Modemarken bis zu billigsten Chinaläden alles findet. Im Gegensatz zu den Altstadtvierteln, in denen im Winter die Läden zugeklappt werden, brodelt in der Neustadt das ganze Jahr hindurch das volle Leben.
Rund um den Hafen
Bei einem Spaziergang den Hafenkai entlang kann man Schiffe aller Grössenordnungen bewundern, von kleinen ibizenkischen Fischerbooten, den Llaüds, bis zu mit modernster Technik ausgestatteten hochseetüchtigen Yachten. Die Handels- und Passagierschiffe vom Festland legen zur Zeit noch im Viertel La Marina an, sollen aber in absehbarer Zeit an die neue Hafenmole neben dem Leuchtturm Botafoch verlegt werden, der von der gegenüberliegenden Seite des Hafenbeckens herübergrüsst.
An die Anlegestelle der Fähren nach Formentera schliesst sich der Yachthafen Ibiza Nueva mit dem Club Náutico an, der 1925 installiert wurde. Kleine Boote vorwiegend ibizenkischer Eigner schaukeln auf dem Wasser. Nach einem kurzen, etwas öden Stück, an dem die Warencontainer verladen werden, kommen wir auf den Paseo Juan Carlos I. Hier entstand in den 80er Jahren erst das Casino und danach eine ganze Reihe von Pubs und Bars, die es in Ibizas Nachtleben zu Berühmtheit gebracht haben, wie El Divino, Keeper etc. Im Casino warten einarmige Banditen, Roulette und Black Jack auf Spielfreudige, die ihr Glück versuchen wollen. Ganz neu ist die Erweiterung zum 5-Sterne-Hotel Gran Hotel Sal Ibiza. An der dahinter liegenden Parallelstrasse, der Avenida 8 de Agosto, liegt die bekannte, 1973 eröffnete Diskothek Pacha.
Der Paseo Juan Carlos I mündet im neuen Sporthafen Marina Botafoch, wo die teuersten Yachten liegen. Von hier aus, wo sich zahlreiche Restaurants, Bars und Boutiquen niedergelassen haben, hat man einen fantastischen Blick auf die Altstadt.
In den letzten Jahren wurde der Paseo ausgebaut bis zum Jahrhunderte alten Leuchtturm Far des Botafoch und der neuen Mole für die Kreuzschiffe. Dass der Weg über zwei Inseln führt, die Illa Plana und die Illa Grossa, ist heutzutage nicht mehr ersichtlich. In phönizischen Zeiten stand auf der Illa Plana ein Tanit-Tempel, im Mittelalter diente sie in Zeiten der Pest als Quarantänestation.
Ses Feixes
Jenseits den Strassen, die sich gegenüber der Altstadt um den Hafen ziehen, sieht man einen Wald von Schilfrohr aufragen. Dort liegt das Feuchtgebiet Ses Feixes. Die Mauren entwässerten einst das Gebiet mit einem komplizierten Kanalsystem, um Gemüsegärten zur Versorgung der Stadtbewohner zu schaffen. Jeder Garten hatte sein eigenes freistehendes Eingangstor; einige dieser typischen gemauerten Tore, die wie ein eckiges Hufeisen aussehen, sind noch erhalten. Heute streiten sich die Ökologen, die das Gebiet wegen seiner historischen Vergangenheit und wegen des hohen Aufkommens vieler hier brütender Vogelarten am liebsten ganz schützen würden, mit den Grundstückseigentümern, denen der Immobilienpreis der teuren Stadtgrundstücke wichtiger ist. Ein Spaziergang durch die Feixes ist am schönsten in der Zone hinter der Avenida 8 de Agosto.
Talamanca
(Karte)
Am Ende der Avenida 8 de Agosto steht man auf dem feinen weissen Sand vor der Bar Flotante. Auf der Rückseite der Illa Grossa hinter dem Hafenbecken, nur wenige Meter von der Marina Botafoch entfernt, schwingt sich der nette Strand Talamanca im Halbrund um die Bucht. Das flache Wasser ist ausgesprochen kinderfreundlich und obwohl auch hier wie an fast allen grösseren Sandstränden der Insel ein ganzes Touristenviertel mit Hotels, Apartments, Restaurants und Geschäften entstand, ist es doch wesentlich ruhiger als in Ses Figueretes oder an der Playa d'en Bossa. Zwar gehört der grösste Teil von Talamanca bereits zum Gemeindegebiet von Santa Eulalia, doch wegen seiner Stadtnähe und Erreichbarkeit (es fahren sowohl ein Autobus wie ein Wassertaxi hinüber zum Zentrum) wollten wir den Strand unter Ibiza-Stadt einreihen.
Hinter Talamanca ragt das Cap Martinet auf, wo viele Prominente ihre Villen im Sommer beziehen.
(Karte)
Am anderen Ende von Ibiza-Stadt Richtung Westen schliesst sich der Stadtteil Ses Figueretes an. Man gelangt vom Ende der Avenida España aus nach wenigen Metern an die hübsche Strandpromenade. Hier stapeln sich die Stadthotels, die nur im Sommer geöffnet haben, mit den dazugehörigen Restaurationsbetrieben. Das ganze Viertel entstand im Boom der ersten Tourismuswelle. Der für die vielen Hotels recht kleine Strand ist in der Hochsaison überlaufen; dafür ist das Stadtzentrum bequem zu Fuss erreichbar.
Es Viver
Gehört schon zur Gemeinde San Josef aber leigt direkt bei Ibiza Stadt. Längster Sandstrand der Insel mit vielen Hotels, Restaurant, Amüsements, Nachtlokalen und kleinen und einer grossen Discothek. Die legendäre Discothek "Space Ibiza" mit Tages und Nachtveranstaltungen. Highlight "We love..." Sonntags Morgens ab 8 Uhr bis Montags Morgens 6 Uhr - 22 Stunden.
Playa d´en Bossa
(Karte)
Hinter Es Viver beginnt der feine weisse Sand der Playa d'en Bossa, dem längsten Strand der Insel, und die Grenze zur Gemeinde Sant Josep. Lange Zeit galt die Playa d'en Bossa als schönster Strand Ibizas; jetzt überlassen die Inselbewohner den Badespass im seichten Wasser hinter der nahezu lückenlosen Hotelkette den Urlaubern, die es gerne lebhaft haben. Als störend empfunden werden die zahlreichen Flugzeuge, die über der Playa d'en Bossa den naheliegenden Flughafen anfliegen. An manchen Strandabschnitten wie z.B. dem Bora Bora Disco Beach übertönt die Dröhnmusik den Fluglärm.
Im Umfeld zwischen den üblichen Restaurants, Bars und Geschäften liegen auch einige Diskotheken, darunter das Space, das als Tagesdisko Furore macht bei denjenigen, die Ibizas Nightlife 24 Stunden lang hintereinander abtanzen wollen. Direkt daneben befindet sich das Aguamar, ein weiterer Freizeitpark mit Wasserrutschen, etwas kleiner als das Aqualandia von Talamanca.
Ganz am Ende des Strandes, schon am Rande des Naturschutzgebietes Ses Salines, erhebt sich der Wehrturm Torre de la Sal Rossa, einer der ältesten der Insel. Im Mittelalter hielten Wächter nach Piraten Ausschau, um bei drohender Gefahr die Salzarbeiter mit Rauchzeichen zu warnen.
(Karte)
Kleiner Stadtteil bei Ibiza Stast. An einem Hügel zwischen der Festung der Dalt Vila mit seiner Kathedrale und Figueretas
Sant Josep de sa Talaia (San José)
Sant Josep de sa Talaia
(Karte)
Die Gemeinde San José ist flächenmässig die grösste der Insel. Sie nimmt den ganzen südwestlichen Teil ein und erstreckt sich von der Playa d'en Bossa, wo sie an Ibiza-Stadt grenzt, bis zur Südseite der Bucht von San Antonio. Zwei Hügelketten, die ineinander übergehen, bestimmen das Landschaftsbild: die Serra Grossa und die Serrra de Sant Josep. Der Ort selbst liegt am Fuss des höchsten Bergs Ibizas: der Talaia de Sant Josep erreicht 475 m. Zur Bergbesteigung fährt man vom Ort aus ein kurzes Stück Richtung Cala d'Hort/Cala Vedella; man muss gut aufpassen, um das kleine Schild auf der linken Seite nicht zu übersehen, das den Weg hinauf weist. Auf dem Gipfel findet man neben dem Antennenturm einen rustikalen Picknickplatz.
Der Ort San José ist im Vergleich zu den anderen Hauptorten Ibizas relativ klein - mit Ausnahme von San Juan, das hoch oben im Norden ein abseits gelegenes, verträumtes Leben führt. Da Ibizas Touristen hauptsächlich wegen Sonne und Strand auf die Insel kommen, gibt es in den Dörfern im Inland keine grossen Hotelbauten. Der Kern von San José gruppiert sich um die Durchgangsstrasse von Ibiza-Stadt nach San Antonio. Hier findet man neben den meisten Geschäften, Cafés und Restaurants auch das Bürgermeisteramt, die Polizei und die schöne Wehrkirche, die 1731 fertiggestellt wurde. Sehenswert ist das Altarbild des Heiligen Joseph. 1735 von dem Mallorquiner Pere Bosch gemalt, wurde das Original im Spanischen Bürgerkrieg vernichtet; zu sehen ist eine Reproduktion aus dem Jahre 1958. Auf dem Platz vor der Kirche finden im Sommer regelmässig Folklorevorführungen statt.
Rund um San José lassen sich herrliche Wanderungen unternehmen, zum Beispiel zu der kleinen Kapelle auf dem Puig d'en Serra, die ein über seine glückliche Heimkehr dankbarer Soldat errichtete und zu der einmal im Jahr eine Prozession führt (von San José aus Hauptstrasse Richtung Ibiza, nach der Tankstelle in der scharfen Kurve links abbiegen Richtung Benimussa).
Etwas weiter Richtung Ibiza an der Abzweigung nach Sa Caleta liegt die Cova Santa, die Heilige Höhle. Es handelt sich um eine kleine Tropfsteinhöhle, die im 15. Jahrhundert entdeckt wurde. Ein Eremit soll wunderbarerweise lange Zeit in der Höhle gelebt und sich ausschliesslich von dem vorhandenen Wasser ernährt haben. Allerdings diente die Höhle auch Piraten als Unterschlupf. Jetzt befindet sich neben der Cova Santa eine Diskothek mit Restaurantservice, die wegen ihrer Flamenco-Shows berühmt wurde.
Zu dem phönizisch-römischen Landsitz Ses Païsses de Cala d'Hort gelangt man auf der Strasse zwischen Es Cubells und Cala Vedella (auf die Schilder achten). Das Anwesen bestand zwischen dem 5. Jahrh.v.Chr. bis zum 8. Jahrh.n.Chr. und wurde von Phöniziern, Römern und Byzantinern genutzt. Gut erkennbar sind die Grundmauern der Wohn- und Wirtschaftsgebäude sowie mehrere Grabkammern.
Von hier aus ist es nicht mehr weit zu dem alten Wehrturm Torre des Savinar, der oberhalb von der Cala d'Hort den Südwesten Ibizas bewacht. Geradezu atemberaubend ist der Blick auf die gegenüberliegende Felseninsel Es Vedrà, die 382m steil aus dem Wasser ragt. Manche vergleichen sie mit einer Kathedrale im Meer, andere sehen in ihr den Kopf eines Drachens und in der danebenliegenden kleineren Schwesterninsel Es Vedranell den Drachenschwanz. Viele Mythen ranken sich um Es Vedrà; mal ist von Marienerscheinungen, mal von Ufos die Rede. Ob Magie oder Magnetismus, der Fels ist anziehend. Die praktischen Ibizenker benutzen das ausbruchsichere Gelände als Hort für ihre Ziegen.
(Karte)
Früher einmal war Sant Jordi das Tor zu der blühenden Salzindustrie und Wohnplatz vieler Salinenarbeiter. Heute präsentiert sich das Dorf an der Durchgangsstrasse zum Flughafen mit vielen hässlichen Neubauten. Trotzdem lohnt sich ein Besuch. In den Nebengassen findet man die schöne Wehrkirche mit Zinnen und Schiessscharten, die zu den ältesten der Insel gehört. Im Hippodrom finden sonntags noch Pferderennen statt; samstags vormittags entfaltet sich auf dem Platz ein grosser kunterbunter Trödelmarkt.
Sant Francesc de s'Estany
(Karte)
Kurz hinter Sant Jordi Richtung Salinas/Sa Canal liegt das winzige Dorf San Francisco. Das weisse Kirchlein vor dem Hintergrund der Salzbecken ist immer ein Foto wert. Es ist seit langem geplant, in den Nebengebäuden ein Verwaltungs- und Informationszentrum für den Naturpark der Salinen einzurichten, der hier beginnt, doch Ibizas Mühlen mahlen langsam. Von Ferne grüsst der Flughafen herüber.
Ses Salines
(Karte)
Die 130 Salzfelder der ältesten Industrie Ibizas erstrecken sich hinter San Francisco rund 500 ha weit nach Westen, Süden und Osten bis zum Meer. Dazwischen erheben sich im Westen der Hügel Es Falcó und im Osten der Puig des Corb Marí. Das ganze Gebiet steht seit 1995 unter Naturschutz. Viele Vögel nisten hier, unter anderem Reiher und Falken. Im Winter machen hunderte von Flamingos vor dem Cap des Falcó wochenlang Station. Die Salinen sind natürlichen Ursprungs: das Wasser drang von unten durch den Boden, verdunstete und liess das Salz zurück. Phönizier, Römer, Araber, Katalanen und Kastilier bauten die Salzfelder mit Becken und Meeresschleusen zum Wasserfluten immer weiter aus und gelangten durch das "weisse Gold" zu Reichtum. Heute noch wird das Salz gewonnen und in hohen Bergen zum Trocknen aufgeschichtet, bevor es in Sa Canal auf Schiffe verladen wird. Der grösste Teil geht nach Holland und Dänemark, wo die Hochseefischer es zum Einsalzen der Fische benutzen.
Sa Canal und La Revista
(Karte)
Die beiden kleinen Orte entstanden als Unterkünfte für die Verwaltungsbeamten neben den Verladerampen für das Salz der Salinen. Inzwischen sind die Häuser in Privathände übergegangen. La Revista im Osten am Anfang des langen Sandstrandes Es Cavallet (siehe Strände von San José) führt ein verträumtes Leben - es gibt schon lange keine Anlegestelle mehr für die Salzschiffe. Die legen, und auch nur selten, weiter westlich in Sa Canal an, das am Ende des beliebten Salinasstrandes liegt (siehe Strände von San José).
(Karte)
Im Süden von San José liegt Es Cubells direkt an der Steilküste. Das stille Dorf entstand neben dem im 19. Jahrhundert von dem Mystiker Francisco Palau gegründeten Karmelitenkloster. Im Kloster werden in den letzten Jahren Seminare aller Konfessionen abgehalten, unter anderem von buddhistischen Lamas. Sehenswert ist auch die kleine Kirche im Ort und vor allem der fantastische Blick über das Meer bis nach Formentera.
Sant Augusti des Vedra
(Karte)
Eine Kirche, eine Bar, ein Restaurant, ein Lebensmittelladen und eine Galerie - San Agustín auf einem kleinen Hügel an der Landstrasse von San José nach San Antonio ist ein ruhiges ibizenkisches Dorf geblieben, in dem zugereiste Ausländer Spuren hinterlassen haben. Deutsche gründeten hier die Grundschule Can Blau, die vor einigen Jahren zur Musikschule umfunktioniert wurde. Einmal im Jahr erwacht San Agustín zum vollen Leben: das Patronatsfest am 28. August ist eins der schönsten der Insel.
Platja d'en Bossa
(Karte)
Mit fast 3km der längste Strand der Insel. Zwischen dem Hotel Algarb und dem Club Garbí verläuft die Gemeindegrenze zwischen Ibiza-Stadt und San José. Die Playa d'en Bossa mit ihrem feinen weissen Sand, der sich flach ins Meer hineinzieht, galt lange Zeit als schönster Strand Ibizas; jetzt überlassen die Inselbewohner den Badespass im seichten Wasser hinter der nahezu lückenlosen Hotelkette den Urlaubern, die es gerne lebhaft haben. Als störend empfunden werden die zahlreichen Flugzeuge, die über der Playa d'en Bossa den naheliegenden Flughafen anfliegen. An manchen Strandabschnitten wie z.B. dem Bora Bora Disco Beach übertönt die Dröhnmusik den Fluglärm.
Im Umfeld zwischen den üblichen Restaurants, Bars und Geschäften liegen auch einige Diskotheken, darunter das Space, das als Tagesdisko Furore macht bei denjenigen, die Ibizas Nightlife 24 Stunden lang hintereinander abtanzen wollen. Direkt daneben befindet sich das Aguamar, ein weiterer Freizeitpark mit Wasserrutschen, etwas kleiner als das Aqualandia von Talamanca.
Ganz am Ende des Strandes, schon am Rande des Naturschutzgebietes Ses Salines, erhebt sich der Wehrturm Torre de la Sal Rossa, einer der ältesten der Insel. Im Mittelalter hielten Wächter nach Piraten Ausschau, um bei drohender Gefahr die Salzarbeiter mit Rauchzeichen zu warnen.
Sant Antoni de Portmany
Sant Antoni de Portmany
(Karte)
San Antonio bekam seinen Beinamen Portmany von den Römern, die von dem Portus magnus, dem grossen Hafen, beeindruckt waren. Die Gemeinde im Nordwesten Ibizas vereint wie keine andere die Gegensätze der Insel: vom grössten Touristentrubel im Hafen bis zu den stillsten Dörfern in den Tälern der Hügelkette Es Amunts.
Bis Ende der 60er Jahre war der Ort San Antonio noch ein ruhiger Fischerhafen, der wenig mehr als die mächtige Wehrkirche, zwischen dem 14. und dem 17. Jahrhundert erbaut, ein paar Häuser und einige wenige Fremdenunterkünfte an seinem breiten Sandstrand vorwies. Mit dem Touristenboom schossen hier zuerst die Hotels wie Pilze aus dem Boden; der alte Ortskern ist hinter der modernen Skyline kaum noch zu erkennen. Das neue Wahrzeichen des Dorfes ist das monumentale Ei des Kolumbus mit der Karavelle Santa María in seiner Mitte. 1992, zur 500-Jahres-Feier der Entdeckung Amerikas, wurde es an strategischer Stelle im Kreisverkehr am Hafen aufgestellt, wo die Landstrassen von Ibiza-Stadt und San José zusammentreffen. Das Monument verdankt seine Entstehung den hartnäckigen Nachforschungen des ibizenkischen Journalisten Nito Verdera, der in San Antonio ansässig ist. Verdera behauptet, dass Kolumbus, dessen Herkunft nicht geklärt ist, katalanischsprechend war und wahrscheinlich auf Ibiza geboren wurde. Er diskutiert diese These seit vielen Jahren mit internationalen Historikern.
Die Hafenpromenade verläuft rund um die Bucht. Im Norden, vor dem Leuchtturm auf der Mole, befindet sich der Kai für die Fährschiffe nach Denia auf Spaniens Festland; dann folgen Anlegestellen für zahllose kleine Boote und der Club Náutico von San Antonio sowie die kleinen Ausflugsfähren zu den nahegelegenen Stränden Cala Bassa, Cala Comte und Cala Tarida sowie die Glass-bottom-boats zu den Inseln Es Vedrà im Süden und Ses Margalides im Norden. Auf der anderen Seite der Strasse liegt der Passeig de ses Fonts mit zwei grossen Springbrunnen. Die Promenade geht vor dem Sandstrand weiter bis zu dem Kulturzentrum Sa Punta des Molí am südlichen Ende. Dort, neben einer vor wenigen Jahren restaurierten Windmühle mit einem alten Wasserschöpfrad, finden regelmässig interessante Kunstausstellungen statt und manchmal Live-Konzerte.
Wer einen stillen Erholungsurlaub anstrebt, ist in San Antonio fehl am Platze. Der Ort hat sich dem lauten Vergnügen verschrieben, das vor allem von jungen Engländern gesucht und gefunden wird. "Pay one, drink two" ist eins der üblichen Werbeschilder vor den zahllosen Bars im Westend; es soll Kneipen geben, in denen nur englisch gesprochen wird. In der Hochsaison im Juli und August sind die schmalen Strassen gedrängt voll mit sonnenverbrannten, feiernden Jugendlichen, die anscheinend nie schlafen gehen. Natürlich gibt es auch mehrere Diskotheken direkt am Hafen; die grössten sind Es Paradis Terrenal, berühmt für seine Wasserparties, und Eden.
Über die ganze Welt verbreitet hat sich der Ruf der atemberaubend schönen Sonnenuntergänge, die von Ses Variades aus bewundert werden. Nachdem das Café del Mar erfolgreich begann, das Naturschauspiel mit Ambient-Klängen zu untermalen, haben sich zahlreiche weitere Pubs rundum angesiedelt. Unter dem Beifall der Zuschauermassen versinkt die Sonne glutrot im Meer. Doch möglicherweise muss sich der Sunset-Beach bald an eine andere Stelle verlagern: das Bürgermeisteramt plant nämlich, hier einen modernen Yachthafen einzurichten.
Im Winter, wenn die Hotels und die meisten Pubs und Restaurants schliessen, verwandeln sich die Vergnügungsviertel von San Antonio in eine Geisterstadt. Am Hafen wird es dann richtig gemütlich.
(Karte)
Kaum als Dorf zu erkennen ist dieser Miniort an der Landstrasse, die von San Rafael nach Santa Inés führt: ein relativ neues Kirchlein, eine Schule, eine Bar, dahinter ein Lebensmittelladen, das ist alles. Doch die Bar ist bemerkenswert; alle vierzehn Tage findet hier die Eröffnung einer neuen Kunstausstellung statt und dann brummt der Laden. Ansonsten ist es ein netter Ort, an dem man in Ruhe seinen Kaffee oder sein Bier trinken kann.
Ein schöner Ausflug ist ein Spaziergang im nahegelegenen Tal Buscastell. Die zahlreichen Terrassenfelder wurden einst von den Mauren angelegt, die das Wasser des Wildbachs über ein ausgeklügeltes Kanalsystem zu den Feldern leiteten.
Sant Mateu d'Albarca (San Mateo)
(Karte)
Ebenfalls im Inselnorden in dem durch strenge Bauvorschriften geschützten hügeligen Gebiet Es Amunts liegt San Mateo. Die Kirche aus dem 18. Jahrhundert beherrscht das Dorfbild; darunter liegen zwei Restaurants, der Sportplatz und ein paar Wohnhäuser. Die Schule steht zwei Kilometer entfernt, einen Lebensmittelladen gibt es nicht mehr. In dem weiten Tal hinter dem Ort werden hauptsächlich Reben angebaut; zwei Bodegas (Weingüter) haben ihren Sitz in San Mateo. Jedes Jahr im Spätherbst wird auf dem Sportplatz ein Weinfest zur Probe des Heurigen zelebriert, Musik und Tanz inklusive.
Mehrere reizvolle Wege führen vom Tal aus durch die Pinienwälder bis hin zur Steilküste. Die Cala d'Albarca ist eine tief ins Land einschneidende Bucht mit bizarren Kalksteinwänden. Auf der rechten Seite schlängelt sich ein steiler, mühsamer Serpentinenpfad hinunter bis ans Wasser, wo zwischen den Felsen noch die Reste einer ehemaligen Bootshütte sichtbar sind.
Sant Rafel de sa Creu (San Rafael)
(Karte)
Im Inselinnern, auf halber Strecke zwischen San Antonio und Ibiza-Stadt, liegt das Dorf San Rafael. Seit die neue Schnellstrasse fertig ist, brausen Eilige im Tunnel an ihm vorbei. Dabei ist die Kirche aus dem Jahre 1735 bestimmt einen Besuch wert, schon wegen des weiten Blicks über die halbe Insel bis hinunter zu Ibizas Altstadt am Meer. Eine ganze Reihe kleiner Restaurants mit unterschiedlichsten Küchen warten auf Gäste, zwei liegen direkt neben der Kirche. In San Rafael haben sich auch drei Keramikwerkstätten niedergelassen, deren kunsthandwerkliche Produkte zu den besten der Insel zählen (Ceramicas Es Molí, Icardi und Can Kinoto).
Weiter unterhalb von San Rafael Richtung Ibiza-Stadt direkt an der Schnellstrasse liegen die beiden grossen Diskotheken Privilege und Amnesia, die mit ihren aufwendigen Parties und internationalen DJs Ibizas Weltruf als Disco-Insel begründeten.
Santa Agnès de Corona (Santa Ines)
(Karte)
Wenn Ende Januar/Anfang Februar die Mandelbäume ihre Blütenpracht entfalten, zieht Santa Inés im Inselnorden die Ausflügler an wie der Honig die Bienen. Das ganze Tal ist eine grosse Mandelplantage. Das sonst ruhige Dorf ist Ibiza pur. Am Ende der Strasse fährt man direkt auf den alten Dorfladen Can Cosmi zu, dessen Familie auch das dazugehörende Restaurant betreibt. Hier gibt es die beste Tortilla der Insel, eine Eieromelette mit Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika und Tomaten. Von der Terrasse aus hat man einen beschaulichen Blick auf die danebenliegende kleine Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Ein weiteres Restaurant und ein Lederladen komplettieren das Panorama; die Schule, der Lebensmittelladen und ein paar Wohnhäuser liegen verstreut in der Landschaft. In Santa Inés scheint die Zeit stillzustehen.
Sehr schön ist eine Wanderung von Santa Inés aus zum Meer. Der Weg Camí des Pla Corona führt von Can Cosmi aus zur Steilküste Ses Balandres mit fantastischem Blick auf die kleinen Inselchen Ses Margalides. Inzwischen gibt es dort auf einem kleinen Platz im Pinienwald auch ein Restaurant.
Santa Eulària del Riu (Santa Eulalia)
Santa Eulària des Riu
(Karte)
Die dritte Hafenstadt Ibizas ist der Hauptort des südöstlichen Teils der Insel. Sie liegt auf dem gleichen Breitengrad wie San Antonio im Westen. Im Gemeindegebiet liegen die meisten fruchtbaren Ebenen wie das Morna-Tal, Atzaró, Arabí und Fruitera. Nur im Süden, nach Ibiza-Stadt zu, wird es etwas hügeliger. Mit knapp 30.000 Einwohnern ist Santa Eulalia hinter Ibiza-Stadt die bevölkerungsreichste Gemeinde.
Die "Stadt am Fluss" zehrte lange von der Landwirtschaft. Der Riu de Santa Eulària, der hoch im Norden bei San Miguel entspringt, galt lange Zeit als einziger Fluss der Balearen. Heute ist er zum grössten Teil ausgetrocknet, Zeichen des akuten Wassermangels der Insel. Von dem einstigen Glanz zeugen noch die vielen Wassermühlen in der Ebene vor dem Ort, wo die Mauren eifrig Ackerbau betrieben. Hinter der neueren Strassenbrücke, die in den Ort führt, steht noch die alte Steinbrücke, die der Legende nach im Mittelalter vom Teufel in einer Nacht erbaut wurde. Ein cleveres Bürgermeisterlein schloss den Pakt mit dem Teufel und versprach ihm dafür die erste Seele, die die Brücke überquerte. Als der Höllenfürst nach vollbrachter Tat seinen Lohn einkassieren wollte, jagte der Bürgermeister einen Hund über die Brücke. Santa Eulalia hatte seine Brücke, der Teufel musste sich mit dem Hund begnügen. Von der Brücke aus bis zur Flussmündung ins Meer führt eine schöne Promenade, auf der auch Enten herumwatscheln.
Das Stadtbild wird geprägt von der prachtvollen Wehrkirche aus dem 16. Jahrhundert, die oben auf dem Puig de Missa thront. Von allen Kirchen Ibizas sieht sie einer Festung am ähnlichsten. Der barocke Hochaltar und die Heiligenbilder der Seitenkapellen stammen aus Segovia. Besonders schön ist der überdachte Vorhof aus dem 17. Jahrhundert. Direkt neben der Kirche steht ein kleines Museum, in dem Gemälde des katalanischen Impressionisten Laureà Barrau zu sehen sind, der in den 50er Jahren hier wohnte. Ein paar Schritte weiter unten befindet sich das ethnologische Museum Can Ros. Hier findet man alles ausgestellt, was die Ibizenker jahrhundertelang zum Leben brauchten: Wein- und Ölpressen, landwirtschaftliche Gerätschaften, Küchenutensilien, Möbelstücke, Alltags- und Festtagskleidung, Waffen und vieles mehr.
Zwischen dem Meer und dem Puig d'en Missa breitete sich der Ort aus. Nördlich der Hauptstrasse Calle de San Jaime liegen die Plaza España mit dem Bürgermeisteramt und rechts davon die sogenannte "Fressgasse", in der sich ein Restaurant ans andere reiht. Auf der Südseite ziehen sich die Ramblas, auch Paseo de s'Alamera genannt, bis ans Meer hinunter. Der breite Sandstrand mit schöner Promenade nimmt fast die ganze Bucht ein. Am rechten Ende, hinter der Flussmündung, erhebt sich auf einem Hügel die Ferienurbanisation La Siesta, auf der linken Seite endet die Promenade am Yachthafen.
Auch Santa Eulalia hat viele Hotels und grosse Wohnblocks direkt am Meer gebaut. Doch herrscht hier, im Gegensatz zu San Antonio, der etwas ruhigere Familientourismus. Nachtschwärmer finden Unterhaltung mit Live-Musik in den Pubs am Yachthafen.
(Karte)
Südlich von Santa Eulalia schneidet die kleine Cala Llonga zwischen der Punta Roja und dem Cap des Llibrell weit ins Land, wie ihr Name schon sagt (Cala Llonga = lange Bucht). Der kurze aber breite Sandstrand wird voll belegt von den Gästen der Hotels, die rundherum in die Klippen gebaut sind. Wassersport, Restaurants, Pubs, Mini-Discos - die Cala Llonga ist ein Ort für Jungurlauber, die sich animieren lassen wollen.
Es Canar
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An der relativ kleinen Playa des Canar mit breitem Sandstrand siedelte sich eine der ersten Ferienurbanisationen der Insel an. Inzwischen ist Es Canar zu einem der grössten Touristenzentren Ibizas geworden. Viele Hotels, Geschäfte, Bars und Restaurants finden hier ihr Auskommen. In dem Club Punta Arabí am Ende der Strasse findet jeden Mittwoch der älteste und grösste Hippiemarkt Ibizas statt: ein Meer von Ständen, die die Souvenirsuche zum Einkaufsrausch werden lassen. Wer Geduld hat und sich von dem Staub und den Menschenmassen nicht verschrecken lässt, kann sogar zwischen dem Konsumangebot noch originelles Kunsthandwerk entdecken.
Cala Llenya / La Joya
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Der letzte der sechs Strände, die man am besten von San Carlos aus erreicht. Der hübsche kleine Sandstrand wird leider von einer Neubauruine verschandelt. Die Gäste der umliegenden Ferienurbanisationen beleben die zwei Strandbuden. Von hier aus ist die Ostküste bis nach Santa Eulalia hinunter fast nahtlos bebaut.
Es Figueral
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Ein typischer Familienstrand mit viel Sand und seichtem Wasser, an dem sich ein Clubhotel niedergelassen hat. Der breite Strand wird im Hochsommer fast vollständig mit Badeliegen zugestellt. Die paar Läden im Umfeld lassen jedoch noch nicht das Gefühl einer Ferienurbanisation aufkommen.
Siesta
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Kleiner Vorrort von Sta. Eulalia mit Hotels und Ferienanlagen.
Sta. Gertrudis de Fruitera
(Karte)
Das Dorf Santa Gertrudis liegt ziemlich genau in der Mitte der Insel und hat sich in den letzten Jahrzehnten auch zum Mittelpunkt gemausert. Der vor 30 Jahren noch kleine beschauliche Ort mit dem typischen Kleeblatt alte Wehrkirche (diese ist aus dem Jahre 1796), Kneipe, Lebensmittelladen, Schule und wenigen Häusern mehr ist dem Ansturm entsprechend gewachsen; zum Glück sind ihm Hochhäuser erspart geblieben. Rings um die Kirche liegen eine ganze Reihe von Bars und Restaurants, in denen im Hochsommer kein Stuhl frei bleibt. Dazwischen kleine originelle Geschäfte wie das Casi Todo, in dem von Antiquitäten bis zu Ramsch alles versteigert wird; das Origins mit Kleidung, Schmuck und Dekorationsartikeln aus dem asiatischen Raum, das Claire's, bei dem die Waren aus Marrokko kommen u.v.a. Das internationale Flair, zu dem auch die deutsche Buchhandlung Libro Azul beiträgt, ist einer der beliebtesten Charakterzüge des Ortes.
Die vielen Künstler, die sich in der Umgebung niedergelassen haben, finden ebenfalls ihren Widerhall im Dorf. Gleich drei Galerien haben sich hier niedergelassen: in einem schönen alten Bauernhaus am Kirchplatz führt die Deutsche Doris Hardt das Can Daifa, in Sa Nova Gertrudis hat der Schweizer Edi Andrist das Local 4 eröffnet und etwas ausserhalb an der Landstrasse nach Ibiza-Stadt liegt das Es Molí, deren Besitzer aus Frankreich stammen.
Dass Santa Gertrudis von weiten fruchtbaren Ebenen umgeben ist, sieht man auf einer Fahrt jenseits der Hauptstrassen, zum Beispiel auf dem Camí des Pla Roig Richtung San Miguel, der an vielen schönen alten Landgütern vorbeiführt.
Puig d´en Valls
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Puig, wie der Ort kurz genannt wird, sieht man schon als Vorort von Ibiza-Stadt an, obwohl es noch zur Gemeinde von Santa Eulalia gehört. Das Strassenbild wird von grossen Wohnblocks bestimmt. Die Kirche ist relativ neu. Erwähnenswert ist einzig die alte Windmühle auf dem Hügel, die unter Denkmalschutz steht.
Roca Llisa
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Hinter dem einzigen Golfclub der Insel und der edlen Villenanlage Roca Llisa liegt die klitzekleine Cala d'Olivera. Der Zugang ist etwas schwierig zu finden: man fährt am Golfclub vorbei und biegt am Anfang der Villenanlage gleich links ab, bis die Strasse in einen Feldweg übergeht. Dieser führt dann bis ans Meer hinunter.
S´Argamassa
Jesùs
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Im südlichen Zipfel der Gemeinde Santa Eulalia, nur 4km vor Ibiza-Stadt, liegt Jesús, das eigentlich Nuestra Señora de Jesús heisst, womit die Gottesmutter gemeint ist. Die Kirche zu ihren Ehren wurde bereits Anfang des 15. Jahrhunderts errichtet. Sie diente im 16. Jahrhundert erst Franziskanermönchen, dann Dominikanern als Gotteshaus, bis diese in Ibizas Oberstadt ein eigenes Kloster bauten. In der Kirche von Jesús steht das bedeutendste Altarbild der Pityusen: 1498 stellten die valenzianischen Brüder Juan Rodrigo und Francisco de Osona auf sieben Tafeln die Heilige Maria und die Apostel im spätgotischen Stil dar.
Ansonsten hat Jesús nicht viel zu bieten; einige Bars und Restaurants, einige Geschäfte, viele neue Wohnblocks. Die Nähe zur Inselhauptstadt hat den Ort wachsen lassen und ihm auch viel Durchgangsverkehr beschert, womit vor allem die Terrassenbesucher der alteingesessenen Gastwirtschaft Bonlloch zu kämpfen haben.
Sant Carles de Peralta
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Nördlich von Santa Eulalia liegt der kleine Ort San Carlos, dessen Zentrum die schmucke Wehrkirche aus dem 16. Jahrhundert und die gegenüberliegende Bar Anita bilden. Hinter der Kirche hat sich ein Neubauviertel angesiedelt. Anita's Bar war und ist seit Jahrzehnten der Treffpunkt der Dorfbewohner, Austauschplatz für Neuigkeiten und Poststelle. Unter dem weinbelaubten Vordach schmeckt der Hierbas, ein ibizenkischer Anislikör, der mit Rosmarin und Thymian angesetzt wird, besonders gut.
Neben der Kirche ist ein Gemeindesaal angebaut. Hier findet seit 1986, früher jährlich, jetzt alle zwei Jahre, im September ein Internationaler Klavierwettbewerb statt, zu dem nicht nur junge Pianisten aus ganz Europa kommen, sondern auch aus Korea, China, Russland, Argentinien etc. Die griechische Prinzessin Irene, Schwester der spanischen Königin Sofía, hat die Schirmherrschaft übernommen.
Etwa 1km vor dem Dorf liegt das Las Dalias, das einst als Fuhrwerkskneipe begann. Später kamen ein Kellerrestaurant und ein kleines Theater hinzu. Seit Juanito die Gaststätte von seinen Eltern übernommen hat, findet während der Saison in dem schönen grossen Garten jeden Samstag ein Hippiemarkt statt, der als der schönste der Insel gilt. An anderen Tagen gibt es oft Live-Konzerte.
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Kleiner Ort der stark gepärgt wird von Hauptstrasse zwischen Ibiza und Sta. Eulalia beikm 1,5.
Sant Joan de Labritja
Sant Joan de Labritja
(Karte)
San Juan im Nordosten der Insel ist die kleinste Gemeinde Ibizas, sowohl flächenmässig wie auch die Einwohnerzahl betreffend. Der Hauptort mit Dorfcharakter liegt verschlafen inmitten der Hügelkette Es Amunts; nur an den drei grösseren Sandstränden Port de Sant Miquel, Portinatx und Cala de Sant Vicent hat sich touristische Aktivität mit den dazugehörenden Hotelbauten entwickelt.
Die Wehrkirche von San Juan aus dem 18. Jahrhundert ist mit ihrem spitzen Glockenturm eher untypisch für die ibizenkische Architektur. Den Schlüssel zur Kirche erhält man in der danebenliegenden Bar Vista Alegre, die sich den Charme des alten Ibiza erhalten hat. Der ganze Ort atmet Beschaulichkeit und dieses "die Seele baumeln lassen", das in den 60er und 70er Jahren so viele Hippies anzog. Auch diese Szene hat sich hier weitaus mehr gehalten als im restlichen Ibiza: Esoteriker, Mystiker, Heilpraktiker, Astrologen, Ökologen, die ganze breite Palette der alternativen Zivilisationsaussteiger bietet ihre Dienste an. Das Bürgermeisteramt versteckt sich in einer Nebengasse am Kirchplatz.
Sant Miquel de Balansat
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Die mächtige Wehrkirche von San Miguel hoch oben im Norden schaut trutzig weit übers Land. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und mehrmals erweitert. In der später angebauten Capella de Benirràs entdeckte man Fresken aus dem 17. Jahrhundert, die 1994 aufwendig von internationalen Fachleuten restauriert wurden. Auf dem Kirchplatz finden donnerstags um 18 Uhr Volkstanzaufführungen statt. Die Colla de Balansat ist die älteste Folkloregruppe der Insel und tritt auch bei Festivals im Ausland auf.
Unterhalb des Kirchhügels zieht sich das Dorf an der Strasse entlang, die von Santa Gertrudis herüberführt. Die zahlreichen Gebäude sind ein Beispiel für die fantasielose Architektur der Neuzeit.
Zwei schöne Ausflüge führen hinunter zum Port de Sant Miquel, der schon lange kein Hafen mehr ist, sondern ein touristisch genutzter Badestrand. Fast schon am Wasser geht links ein schmaler Weg ab, der über die kleine Caló des Motons bergauf bis zum alten Wehrturm Torre des Molar führt. Der Weg ist nur schlecht mit blauen Farbflecken gekennzeichnet; einmal am Ziel angekommen, lohnt der grossartige Ausblick übers Meer bis hin zur Bucht Benirràs die Mühe.
Auf der anderen Seite führt eine Strasse an den Hotels vorbei bergauf bis zu der Tropfsteinhöhle Cova de Can Marça. Die Höhle, deren Eingang nur 12m über dem Meeresspiegel liegt, wurde lange Zeit von Schmugglern benutzt, die von ihrem Schiff aus direkt ins Versteck gelangten. Ihre Farbmarkierungen sind heute noch zu sehen. Um die Stalagtiten und Stalagmiten noch bedeutender aussehen zu lassen, schliesst die Führung mit einem rauschenden Licht- und Wasserspiel unter Musikbegleitung ab.
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Von San Juan aus führt ostwärts eine kurvige Strasse an einem ehemaligen Wildbachbett entlang bis zum Meer. Auf halber Strecke liegt das Dorf San Vicente, zweifellos das kleinste der Insel. Die dazugehörigen Gebäude - Schule, Lebensmittelladen, Kneipe - liegen so verstreut in der Landschaft, dass man zuerst nur einsam vor der Kirche steht. Diese stammt aus dem 19. Jahrhundert und war die letzte, die man als Wehrkirche erbaute.
Lohnend ist ein Besuch der Höhle Es Culleram am Puig des Clapers. Wenn man auf der Hauptstrasse von Sant Vicent aus weiter Richtung Meer fährt, sieht man die roten Hinweisschilder. In phönizischer Zeit diente die Höhle, von der aus man einen zauberhaften Blick auf die Cala de San Vicente hat, als Kultstätte der Tanit-Priesterinnen. Sie ist in mehrere natürliche Haupt- und Nebensäle geteilt. 1907 fand man hier eine grosse Anzahl von Terrakotta-Figuren, die heute allesamt im Museum stehen, darunter auch die berühmte Tanit-Büste, deren Repliquen man in jedem Souvenirladen kaufen kann. In den letzten Jahren organisierte der Inselrat Führungen; fragen Sie im Tourismusbüro nach.
Sant Llorenç de Balàfia
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Weit im Inselinnern liegt San Lorenzo. Doch das hinderte die Piraten nicht, sogar bis hierhin vorzudringen. San Lorenzo verdankt seinen Beinamen den alten Wehrtürmen Balàfia, den einzigen, die sich nicht an der Küste befinden. Eng drängen sich die wenigen Häuser an die drei Türme, in denen sich die Bauern der fruchtbaren Ebene Es Pla d'Atzaró bei Gefahr verschanzten. Die kleine Festung aus dem Mittelalter ist sehenswert, doch denken Sie bei einem Besuch daran, dass die Gebäude bewohnt sind.
Hinter der Wehrkirche aus dem 18. Jahrhundert liegt ein kleiner Naturschutzpark mit Picknickplatz, von dem aus man einen schönen Blick in die bäuerliche Landschaft hat. Eine Schule, zwei Kneipen, ein paar Häuser und ein grosser Parkplatz für die Touristenbusse bilden den restlichen Teil des Dorfes.
Portinatx
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Portinatx ist der nördlichste Punkt Ibizas. Ein grosses Ferienzentrum mit vielen Hotels, mehreren Strassen, Bars, Restaurants, Geschäften, Minigolfplatz usw.